Geschichte

Unsere Thomaskirche

Der Grundstein der Kirche wurde im November 1966 gelegt, nachdem bereits seit 1962 der Kindergarten und 1963 das Gemeindezentrum mit dem Gemeindesaal gebaut waren. Viele Jahre war der Gemeindesaal unser Gottesdienstraum, den wir auch für einige Zeit mit unserer katholischen Nachbargemeinde St. Sebald teilten.

Am 09.02.1969 konnte nach langer Bauzeit unsere Thomaskirche eingeweiht werden.

Der quadratische Sakralbau wurde von Architekt W. Gsänger als achteckiges Zeltdach mit vier querlaufenden Holzträgern entworfen. Große Fenster in der aufgesetzten Dachlaterne machen den Kirchenraum hell und freundlich. Die roten träger und die Holzdecke, zusammen mit dem ziegelroten Boden geben trotz der weißen Wände einen warmen Gesamteindruck. Gut plazierte Leuchten bieten auch bei Abendgottesdiensten einen strahlenden Kirchenraum.

Dem Kirchenbau wurde ein markanter 28m hoher Kirchturm an die Seite gestellt. Der Kirchturm trägt drei Glocken in den Tönen e, g und a mit den damals vom Kirchenvorstand formulierten Inschriften

Taufglocke:Herr du hast uns gerufen. Wir danken dir.

Einladungsglocke:Herr, dich brauchen alle Menschen. Wir loben dich.

Sterbe- und Friedensglocke:Herr, Lebende und Tote rufst du zum Frieden. Wir hoffen auf dich.

Sie wurden in der Glockengießerei Perner in Passau hergestellt und in den Jahren 1974 und 1975 eingeweiht. Ein bronzeabguß der Glockensprüche und des Reliefs hängen im Kirchenraum.

Das über dem altar hängende, alles beherrschende Osterkreuz, der Altar (der Form eines brotlaibes nachempfunden), die Kanzel (an ein aufbrechendes Kreuz erinnernd), der Taufstein, der Tauf- und die Altarleuchter (deren Form sich am Lesepult und an den Ausgangstüren fortsetzt), stammen von Reinhart Fuchs aus Untersteinbach.

Ebenfalls von ihm stammt der große Leuchter, in dem sich das tragende Geflecht des Daches widerspiegelt, und dessen zwei Kerzenreihen in ihrer Zwölferzahl an die Stämme Israels und die Jüngerschar Jesu erinnern.
                                                     …Das Osterkreuz
                                                         erschrocken
                                             und doch voll großer Freude
                                   liefen die Frauen vom Grab weg
(Mt. 28,8)

Der Künstler hat die Gefühle von Angst und Freude in dem Osterkreuz eindrucksvoll miteinander verbunden.
Angst – die überdimensionalen Nägel an den Kreuzenden, die Dornenkrone in der Mitte erinnern an Karfreitag.
Aber das Kreuz ist leer.
Freude – Zwölf Amethyste bilden die Mitte des Kreuzes. Aus dieser Mitte strahlt die Ostersonne hervor und verkündet die Auferstehung.

Die Abendmahlskelche – die bei der in der Thomaskirche üblichen Form des Abendmahles auf dem Altar stehen und aus denen die um den Altar versammelten Gläubigen den Wein schöpfen – sind von dem Bildhauer Hans Gügel geformt und mit Symbolen versehen. Er gravierte auch die Inschriften in unsere Glocken. Zur Weihnachtszeit ist vor dem Altar eine Krippe von ihm zu bewundern, die in ihrer ausdrucksstarken Art nicht nur die Kinder immer wieder anzieht.

Die von Kirchenmusikdirektor Haffner disponierte und von der Firma Hirnschrodt gebaute Orgel mit zwei Manualen und zwölf Registern, konnte 1972 – nach langen Jahren mit nur Klavierspiel – eingeweiht werden. Für Chorbegleitung im Altarraum und für besondere Gelegenheiten dient ein kleines Positiv.

Der Raum unter der Orgel ist kleineren Veranstaltungen vorbehalten.

Die vier großformatigen Farbholzdrucke an den Wänden stammen von Bruder Benedikt W. traut (Christusbruderschaft Selbitz) und laden mit ihren warmen Hell-Dunkel-Tönen zur Besinnung ein. Im Vorraum zum Gemeindesaal hängt eine großflächige Schnitzerei mit dem Motiv der Arche, die aus den Anfangsjahren des Bildhauers Walter Habdank stammt.